Alexander-Mack-Museum


  • Träger: Heimatverein Schwarzenau e.V., Bernd Julius, Am Kohlrücken 6, 57319 Bad Berleburg  | Tel.: 02755/725  | Fax.: 02751/92317234 | Mail: b_julius@web.de
  • Besucheranschrift: Alexander-Mack-Museum, Zur Eiche 6a, 57319 Bad Berleburg
  • Ansprechpartner: Museumswart Peter Gehner, Zum Billing 2, 57319 Bad Berleburg-Schwarzenau  | Tel.: 02755/88112  | Mail: petergehner@gmx.de

Öffnungszeiten: jeden 1. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung. Eintritt frei. Vorgestellt im Museumsführer Siegerland-Wittgenstein.
Das Alexander-Mack-Haus ist ein Gebäude, das vermutlich aus der Zeit um 1700 stammt und in zwei späteren Bauphasen erweitert wurde. Es befindet sich im Hüttental, einer kleinen Ansiedlung oberhalb der Ortschaft Schwarzenau. Am Ende des 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts, als Schwarzenau noch zur Grafschaft Sayn-Wittgenstein-Hohenstein gehörte, siedelte der wegen seiner großen Toleranz in religiösen Fragen bekannte Graf Heinrich Albert in diesem kleinen Ort an der Eder Glaubensflüchtlinge an. Dabei handelte es sich zunächst um französische Hugenotten, die nach der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 ihr Land verlassen mussten.
Später kamen dann sog. Separatisten hinzu, die wegen ihrer Trennung von den in Orthodoxie erstarrten Kirchen aller drei Konfessionen aus ihren angestammten Ländern fliehen mussten und nun in der Grafschaft Berleburg oder in Schwarzenau eine neue Heimstätte fanden. Schwarzenau wurde für mehrere Jahrzehnte zu einem Zentrum des radikalen Pietismus. Bedeutende Persönlichkeiten lebten hier und sammelten ihre Anhänger um sich. Alle nur denkbaren Formen des individuellen Lebens und der Gemeinschaft waren hier anzutreffen.
Schwarzenau wurde so zu einem Ort innovativer Lebensformen. Alexander Mack, aus Schriesheim nach Schwarzenau gekommen, begründete im Jahre 1708 mit der Taufe von sieben Erwachsenen durch dreimaliges Untertauchen in der Eder eine Bewegung, die heute als "Kirche der Brüder" eine der ältesten Kirchen mit freikirchlicher Tradition ist. Nachdem die "Schwarzenau-Tunker" zwischen 1719 und 1735 nach Amerika auswanderten, zählt die "Church of the Brethren" dort heute mehrere hunderttausend Mitglieder.
Das Alexander-Mack-Museum wurde als Ort der Vermittlung bedeutender lokaler Geschichte und als Zentrum internationaler Begegnungen konzipiert. In einem ersten Raum werden Ursprünge und Geschichte des Pietismus in Wittgenstein dargestellt, wobei die Vertreter der pietistischen Strömungen in Schwarzenau im Mittelpunkt der Darstellung stehen. Daran schließen sich Dokumente und Exponate zur Geschichte Schwarzenaus an. In einem dritten Raum ist die ursprüngliche Feuerstätte des Fachwerkhauses erhalten, die dem im 20. Jahrhundert entwickelten Kochherd gegenübergestellt wird. Daneben wird die bäuerliche Vorratshaltung früherer Zeiten anschaulich dokumentiert.


Siehe auch:
Brauchtum / Gruppen / Vereine: Heimatverein Schwarzenau e.V.

© Kultur!Büro. Kreis Siegen-Wittgenstein - Kulturhandbuch im Internet • KHB 500.HTM / 26.07.2005 |