Eiserfelder Heimathaus


  • Besucheranschrift: Eiserfelder Heimathaus, Lindenstr. 7, 57080 Siegen
  • Träger: Eiserfelder Heimatverein
  • Eiserfelder Heimathaus Rolf Weyer, Sandstr. 61, 57080 Siegen

Öffnungszeiten: jeden 2. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr, Dezember und Januar geschlossen. Sonderöffnungszeiten für Gruppen, Schulklassen nach telefonischer Vereinbarung. Eintritt frei, Spenden erwünscht. Vorgestellt in "Museen und Heimatstuben Siegerland-Wittgenstein".
Die Bergbautradition in Eiserfeld reicht - belegt über freigelegte Schlackenhalden und Rennöfen - bis in die La-Tène-Zeit zurück. Eine dauerhafte Besiedlung des Ortes wird ab dem 9. bis 11. Jahrhundert angenommen. Im Jahre 1292 belehnte der Adelige Eckhard von Helfenberg, dessen Burg auf einem Hügel außerhalb des Dorfes lag, einen Siegener Bürger mit seinem Zehnten in "Ysernvelde". 50 Jahre später gehen andere, in "Ysrinvelde" gelegene Güter in den Besitz des Grafen zu Nassau über. Im Jahre 1463 wird in einem nassauischen Renteiverzeichnis erstmals eine Eisenhütte "zu Isernfelde" erwähnt, zwei Jahre darauf werden durch den Bergmeister zu Siegen "Kirßbaum", "Graenbach" und "Isenzechen" als Erzgruben der Nassauer genannt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gilt die Eisenzeche als die "Königin der Siegenschen Eisensteingruben". Um Eiserfeld wurden zahlreiche weitere Gruben ausgebeutet, neben die Eiserfelder Hütte trat zu Beginn des 17. Jahrhunderts eine Kupferhütte. Seit dem 16. Jahrhundert war ein stetiger Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen, der allerdings durch Seuchenkrankheiten wie die Pest und durch den Dreißigjährigen Krieg beeinträchtigt wurde. 1563 wurden 192 Einwohner gezählt, im 17. Jahrhundert stagniert die Einwohnerzahl zwischen 300 und 400. Um 1800 wurden 500 Einwohner gezählt, es folgte eine erst allmähliche und dann rapide Bevölkerungszunahme infolge der Industrialisierung. Die Einwohnerzahl erreichte um 1860 die Tausendermarke, verdoppelte sich bis 1871 auf über 1.900 und stieg nochmals bis 1905 auf über 5.000 Menschen. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlangsamte sich das Bevölkerungswachstum, Bergbau und Eisenindustrie behaupteten trotz starker konjunktureller Schwankungen ihren hohen Stellenwert. Das Ende des Bergbaus in Eiserfeld setzte im Anschluss an die erste Phase des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Die traditionsreiche Grube Eisenzecher Zug wurde 1953 auf Eiserfelder Gebiet weitgehend geschlossen. Der Strukturwandel in der Eisen- und Stahlindustrie setzte 20 Jahre später ein. 1972 erfolgte auf der jahrhundertealten Eiserfelder Hütte der letzte Hochofenabstich. Auf dem alten Industriegelände siedelten sich in den folgenden Jahrzehnten neue Betriebe der weiterverarbeitenden Industrie an. An die wechselvolle Geschichte der Industriegemeinde wird im Eiserfelder Heimathaus, einem mehr als 300 Jahre alten Fachwerkhaus im alten Ortskern, erinnert. Auf zwei Etagen werden Fotos und Ausstellungsstücke zur Geschichte von Bergbau, Eisenindustrie und Landwirtschaft präsentiert. Im Kellergewölbe ist zudem eine umfangreiche Mineraliensammlung untergebracht. (Dieter Pfau in: "Museen und Heimatstuben Siegerland-Wittgenstein").
Siehe auch:
Brauchtum / Gruppen / Vereine: Eiserfelder Heimatverein e.V.

© Kultur!Büro. Kreis Siegen-Wittgenstein - Kulturhandbuch im Internet • KHB 2736.HTM / 01.07.2013 |