Heimatstube Lützeln


  • Heimatverein Lützeln, Manfred Kunz, Oranienstr. 79, 57299 Burbach-Lützeln  | Tel.: 02736/7550
  • Hausanschrift: Dorfgemeinschaftshaus, Oranienstr., 57299 Burbach-Lützeln

Öffnungszeiten: auf Anfrage. Eintritt frei. Altes Klassenzimmer, Küche und Schlafzimmer. landwirtschaftliche Geräte.
Lützeln gilt als älteste der vier Ansiedlungen des Hickengrundes, die bereits in Urkunden des 9. Jahrhunderts Erwähnung finden. In einer Urkunde von 1349, mit denen Graf Otto von Nassau die Dörfer Dresselndorf und Lützeln als Mann- und Burglehen den Ganerben von Haiger übereignete, wird die schriftliche Überlieferung der Ortsgeschichte fortgesetzt. Eine Viehschatzungsliste aus dem Jahre 1447 nennt für Lützeln nur vier Haushaltsvorstände, von denen einer als Fuhrmann und Landwirt tätig war. Nach der nassauischen Erbteilung von 1609 wurden die Dörfer des Hickengrundes der Vogtei Burbach, nach dem Wiener Kongress Preußen und dem Siegerland zugeordnet. Landwirtschaft und Bewirtschaftung des Haubergs konnten wohl zu keiner Zeit das Auskommen der Dorfbewohner sichern. Sie betätigten sich als Fuhrleute und suchten ihren hauptsächlichen Broterwerb außerhalb der Dorfgrenzen, manche kehrten nur an den Wochenenden zu ihren Familien zurück. Mit der beginnenden Industrialisierung fanden viele Männer aus Lützeln in Neunkirchen und dem weiteren Siegerland im Bergbau und wohl auch in der Hüttenindustrie Beschäftigung. Durch die Anlage eines Basaltbruches wurde im Jahre 1892 die erste Industrie in Lützeln angesiedelt. Dem folgte im Jahre 1911 die Errichtung einer Steinbruchanlage, deren Kernstück, der Steinbrecherturm, noch heute das Wahrzeichen des Ortes ist. In den Jahren 1923-1925 waren hier 600 Arbeiter beschäftigt, die Stilllegung des Betriebes erfolgte um 1939. Die Schulgeschichte des Ortes beginnt mit der Errichtung des ersten Schulgebäudes im Jahre 1769. Vorher gingen die Lützelner Kinder in Oberdresselndorf zur Schule. Bei der schweren Brandkatastrophe von 1881 wurden 60 Gebäude, nahezu der gesamte Ort, ein Raub der Flammen. Aus der Schule konnte lediglich die Glocke gerettet werden, die dann in dem bereits im Jahre 1866 errichteten neuen Schulgebäude ihren Platz fand. An dieses Gebäude wurde im Jahre 1882 eine Wohnung für den Dorfschullehrer angebaut. 1929 erfolgte der Bau eines neuen Schulgebäudes. An die alte Dorfschule wurde im Jahre 1989 ein Dorfgemeinschaftshaus angebaut, in dessen Räumen sich heute die Heimatstube von Lützeln befindet. Neben Reproduktionen der alten Urkunden zur Dorfgeschichte werden hier Exponate aus der Land- und Haubergswirtschaft sowie dem dörflichen Arbeits- und Alltagsleben gezeigt. Zur Dokumentation der Schulgeschichte ist ein kleines Klassenzimmer mit Mobiliar, alten Karten und Schulbüchern zusammengestellt worden. (Dieter Pfau in: "Museen und Heimatstuben Siegerland-Wittgenstein").


Siehe auch:
Brauchtum / Gruppen / Vereine: Heimatverein Lützeln e.V.

© Kultur!Büro. Kreis Siegen-Wittgenstein - Kulturhandbuch im Internet • KHB 2545.HTM / 18.03.2002 |