Hinter den Bergen…

Bei einem Gastseminar zum Thema Deutsche Gegenwartsdramatik an der Uni Bern stellte André Barz, künstlerischer Leiter des Siegener ProjektTheaters, verblüfft fest, dass zwei Drittel seiner Hörerschaft aus Theaterwissenschaftlern bestand. Zwangsläufig kamen die Uni-Theatermacher ins Gespräch und entwickelten die Idee eines grenzüberschreitenden Austauschs. Nach verschiedenen Hospitationen begutachteten Vertreter des BeST (Berner StudentInnentheater) schließlich im Januar 2011 die Inszenierung „zwei brüder drei augen“ im Lÿz und luden das ProjektTheater für Juli 2011 zu den Berner „Dionysien“ ein. Im Rahmen des Gegenbesuchs kommen nun gleich drei eidgenössische Ensembles zu den Deutsch-Schweizer Studententagen nach Siegen: Instantes Drama inszeniert mit „Fünf Mal schwarze Katze“ (26.1.) gleich zu Beginn der Theatertage ihre gesellschaftskristische Groteske sogar mit eigenem Text. Die unteren 10.000 wählen bei „Rosenkranz und Güldenstern sind tot“ (27.1.) den Perspektivwechsel als mögliche Zugangsmethode für kanonische Texte, die ihren Realitätsbezug verloren haben. Als drittes Ensemble der Schweizer Delegation haben sich Studierende der Universität Bern zusammengetan und spielen im Stil einer deftigen comedia dell’arte mit „Romio und Julieta. Und Pickelhäring.“ (28.1.) einen Spieltext deutscher Wandertruppen aus dem 17. Jahrhundert. Als Gastgeber steht natürlich dem ProjektTheater der größte Raum bei Schpielluscht zu: Nicht nur, dass das Siegener Ensemble um André Barz im großen Lÿz-Schauplatz auftritt, es spielt „Die Braut Lichterloh“ (26./27./28./29.1.) auch gleich vier Mal en-suite, während die anderen Inszenierungen nur einmal auf die Bühne kommen. Insgesamt wirken 32 Menschen an den sieben Spielterminen, die an vier Festival-Tagen über die beiden Lÿz-Bühnen gehen.

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