Samstag | 06.12.2025 | 19.30 Uhr
Stahltier
Théâtre National du Luxembourg / Renaissance-Theater Berlin

© Bohumil Kostohryz
Mit Fragen der Kunst und der Freiheit des Künstlers in einer Diktatur setzt sich Albert Ostermaier, der zu den meistgespielten deutschsprachigen Dramatikern gehört, in seinem Stück auseinander. Das Stück beginnt 1935 in einem Filmvorführraum des Reichspropagandaministeriums. Illustriert mit historischen Filmausschnitten und Live-Videos, entwickelt sich ein explosiver Machtkampf zwischen zwei großen Manipulatoren sowie die leider wahre Geschichte ihres Opfers. Ein Mann und eine Frau kommen Hand in Hand auf die Bühne. Sie ist die ambitionierte Filmregisseurin Leni Riefenstahl, er ist Joseph Goebbels, der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda. Gemeinsam wollen sie den von ihm verbotenen Tonfilm „Das Stahltier“ ansehen, der zum 100. Jahrestag der Reichsbahn von dem 32-jährigen avantgardistischen Fotografen, Drehbuchautor, Kameramann und Regisseur Willy Otto Zielke gedreht wurde. Ohne zu ahnen, dass sie bereits im Fokus des nationalsozialistischen Propagandaministers steht, wittert die geltungssüchtige Filmregisseurin durch das Treffen mit Goebbels die Chance, ihre ehrgeizig verfolgte Filmkarriere entscheidend voranzutreiben. Sie lässt sich auf ein gefährliches Spiel mit dem Minister ein, bei dem ausschließlich er die Regeln bestimmt. Willy Zielke, der ebenfalls nach filmischem Erfolg strebt, wird zum Spielball und Opfer des dämonischen Duo infernale.
Apollo-Theater, Morleystraße 1, Siegen
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