KulturPur
2006 - ein voller Erfolg
|
 KulturPur 2006 ist schon wieder Geschichte, was
bleibt, sind über 55.000 glückliche Besucher - und
Unmengen von Presse-Reviews. Auf dieser Seite
finden Sie die
Abschluß-Artikel aus Siegener Zeitung, Westfälischer
Rundschau und Westfalenpost. In der oberen Leiste
können Sie alle weiteren Print-Artikel
und Fotos zum 16. internationalen Musik- und Theaterfestival
KulturPur nach Zeitung sortiert ansehen.
|
Siegener
Zeitung (06.06.2006)
|
KulturPur 2006 zog ein junges
Publikum an Suttner: „Wir sind sehr
zufrieden, glücklich und entspannt“ sz Grund.
Bis gestern Abend spät stand die Ginsberger Heide
ganz im Zeichen von KulturPur. Schon am Nachmittag
zog Festivalleiter Wolfgang Suttner, der Kulturreferent
des Kreises Siegen-Wittgenstein, sein persönliches
Resümee: Wir sind sehr zufrieden, ganz glücklich
und entspannt.“ Warum? Zum einen, weil das Publikum
in Scharen auf den Giller reiste. „Wir hatten 20
Prozent mehr Besucher als im Vorjahr. Insgesamt
schätzen wir, dass über 55 000 Menschen die 16.
Auflage von KulturPur miterlebt haben.Zum anderen
hätten, so Wolfgang Suttner, die angebotenen Produktionen
durchweg sehr gut funktioniert. Sehr, sehr froh
ist Wolfgang Suttner darüber, dass im Vergleich
zu KulturPur 2005 dieses Mal 30 Prozent mehr junge
Leute zu Gast gewesen seien. Christina Stürmer,
zum Beispiel, zog das junge Publikum unheimlich
an. Und richtig gut angenommen worden seien auch
die Nachmittagsprogramme für die ganze Familie.
Da sei es fast gut gewesen, dass das Wetter ein
wenig kühl war: Es trieb die Leute zu den Programmen
im Zelt. Bereits ausblickend auf weitere Kultur-Pur-Jahre
verwies Wolfgang Suttner auf die im Herbst anstehende
Gründung eines KulturPur-Fördervereins. Schon jetzt
hätten sich 120 Interessierte rückgemeldet; darunter
auch zwei, die sich um Vorstandsposten beworben
hätten. Einer aus Essen, einer aus Biedenkopf. Was
auch zeige, dass KulturPur längst weit über den
Tellerrand von Siegerland und Wittgenstein hinausgewachsen
sei.
|
 Bob
Geldof ( links) war – neben Ben Becker und
Christina Stürmer – einer der Stars, die das 16.
Internationale Festival KulturPurzu einem besonderen
machten. Gestern Abend spielte er im großen Zelttheater
auf der Ginsberger Heide natürlich auchHits aus
vergangenen Zeiten – und mehr als das. Bob Geldof
begeisterte. Mit seinem Auftritt ging ein Kultur-Fest
zu Ende, das über 55 000 Menschen miterlebten. Festivalleiter
Wolfgang Suttner freute sich im Gespräch mit der
SZ vor allem über das ausgesprochen junge Publikum,
das Zelte und Plätze bevölkerte. Foto: dima
|
Westfälische
Rundschau (06.06.2006)
|
Die
Lust auf Rock in Wald und Zelt Hilchenbach.
Er mag keine Montage. Dass er gestern Nachmittag
trotzdem nach Deutschland flog und abends bei Kultur
Pur auftrat, das wussten die Fans dem Live-Aid-Erfinder
Bob Geldof hoch anzurechnen. "I don´t like
Mondays", "We are the World": Mit
dem legendären Iren, der einst Frontmann der Boomtown
Rats war, feierten Siegerländer und Wittgensteiner
Abschied von der 16. Auflage ihres Musik- und Theaterfestivals
auf dem Hochplateau mitten im Wald. Da ist Natur
inbegriffen, die dieses Jahr einmal nicht in Form
von Regenschauern über die Zelttheaterstadt niederging.
Überflüssig waren die Gummistiefel dennoch nicht:
Die in den letzten Wochen mit Dauerregen entstandene
Schlammkraterlandschaft hat die Sonne dann doch
nicht mehr ganz getrocknet. Wer ist Christina
Stürmer? Für die Mädchen von sieben Jahren aufwärts
keine Frage. Tapfer belagerten sie den Bühneneingang,
tapfer harrten sie im brechend vollen Zelt aus,
um ihr Idol, die "große Schwester", zu
hören: eine starke, 22 Jahre junge Frau aus Österreich,
die mit Popsongs in deutscher Sprache etwas zu sagen
hat und dies kritisch und kraftvoll tut. In einer
Zugabe zitiert sie mit Rio Reiser die Generation
ihrer Eltern, die sich - nun mit den eigenen Töchtern
im Saal - auch ein wenig an Nena erinnert haben
dürften. "Ich kriege nie genug vom Leben",
heißt ein anderer Titel, den Christina Stürmer rockt
. Welch ein Kontrast zu dem "Ich bin so übervoll
von mir" eines an sich und der Welt leidenden,
jugendlichen Klaus Kinski, den der Schauspieler
Ben Becker am Abend zuvor auf dem Giller rezitiert
hatte. Becker, ganz in der Rolle Kinskis, fasziniert,
wenn er die Ausbrüche von Liebe und Zorn, Lebenslust
und Todessehnsucht verkörpert. Wenn nur die Texte
nicht gewesen wären, die schiefen Vergleiche und
misslungenen Metaphern. Nur 600 Leute waren gekommen,
so wenige wie noch nie zu einem "Top Act"
bei Kultur Pur. Und nicht alle blieben bis zum Schluss. Legenden
auf dem Giller: Einer weiteren näherte sich das
Festival im Tanz. Mario Schröder kam mit seinem
Ballett Kiel und gab "Jim Morrison - König
der Eidechsen". In nur wenig mehr als 60 Minuten
entfalten 15 Tänzerinnen und Tänzer ein ausdruckstarkes
Gesamtkunstwerk, das den Weg nachzeichnet, den der
Sänger der Doors gegangen ist. Die Geschichte, leitmotivisch
mit dem Song "Riders on the Storm" unterlegt,
beginnt am Ende: in jener Badewanne im Pariser Marais-Viertel,
in der der 27-Jährige 1971 tot aufgefunden wurde. Meisterhaft
auch die Infrastruktur, die Kultur Pur für die Kieler
aufgebaut hat: Mit vielfältigen technischen Finessen
wurde der gesamte Stadttheater-Hintergrund ersetzt
- womit die Siegen-Wittgensteiner Veranstalter allerdings
auch an ihre Grenzen gehen. Tatsächlich gibt
es in Deutschland kein Zeltfestival mehr, das noch
den Aufwand für Theater riskiert. Auch KulturPur
verdient sein Geld mit Musik: Die Country-Pop-Band
"Boss Hoss" feierte mit riesigem Publikum
eine dröhnende Party, und nicht minder lautstark
spielte direkt nach Christina Stürmer jene Formation,
die von "The Sweet" übrig geblieben ist. Apropos
"I don´t Like Mondays": Gestern, zum Abschluss
von KulturPur mit diesmal rund 55 000 Besuchern,
patzte nicht etwa Bob Geldof, sondern die Siegerländer
Chorlandschaft. Die 101 Tenöre, die der Sängerbund
gemeinsam mit den Musikkabarettisten "6-Zylinder"
auf die Bühne bringen wollten, waren einfach weggeblieben.
Nur zehn von 4500 organisierten Sängern mochten
den Spaß im Dalmatiner-Kostüm mitmachen. (05.06.2006
Von Steffen Schwab)
|
Westfalenpost
(06.06.2006)
|
Kommentar Seite 2: Eine
Erfolgsgeschichte KulturPur begeistert als
Naturerlebnis von Andreas Thiemann Mitreißendes
Angagement und griffige Kreativität, das nötige
Augenmaß und die nicht minder notwendige Risikobereitschaft
- das alles formt den großartigen Erfolg des Festivals
KulturPur. Das Program setzt auf die ganze Familie
und versöhnt dabei den unterschiedlichen Kultur-Geschmack
der Generationen. Zehn Kommunen verzichten zu Gunsten
der gemeinsamen Sache auf die Kirchturmspolitik
und schauen über den eigenen Tellerrand hinauf auf
den Giller. Vier potente Sponsoren packen mit an,
und der Ministerpräsident findet auch noch ein Töpfchen,
um die gute Sache zu unterstützen. KulturPur
- das ist eine Erfolgsgeschichte mit einem Wirkungsradius
von inzwischen gut 100 Kilometern. KulturPur ist
ein Erlebnis für alle Sinne und alle Altersschichten.
Ein Naturschauspiel mitten im Wald, das jedem etwas
bietet, der neugierig ist. KulturPur ist aber auch
das Ergebnis von 120 Mitarbeitern, die zum Teil
in drei Schichten rund um die Uhr arbeiten müssen.
Das sei nicht vergessen.
"Das Publikum liebt
uns" KulturPur wird mit 56.000 Besuchern
zum großen Fest für die ganze Familie Hilchenbach. 56 000 begeisterte
Gäste haben vom 1. bis 5. Juni das Festival KulturPur
auf dem Giller im Siegerland auch in seiner inzwischen
16. Auflage zu einem großartigen Erfolg werden lassen.
Entsprechend zufrieden denn auch die Bilanz der
Organisatoren. "Das Publikum liebt uns,
denn wir senken die Schwellenangst vor der Kultur,
und wir bringen das Opernhaus direkt in die freie
Natur hinaus." Wolfgang Suttner, Kulturreferent
des Kreises Siegen-Wittgenstein und zugleich auch
Festivalchef von KulturPur, weiß um die einzigartige
Magie des Ortes und die besondere Attraktivität
des Programms. Mehr als 90 Prozent aller Veranstaltungen
rund um die weiße Zeltstadt auf dem Giller waren
ausverkauft - "wir haben wieder ein richtiges
Volkserlebnis bieten können", resümiert der
Festivalleiter mit durchaus berechtigtem Stolz. Tatsächlich
ist es die richtige Mischung, die die eigentliche
Faszination von KulturPur ausmacht. Richtig mischen,
das bedeutet, alle Generationen anzusprechen und
zu begeistern. Der regelrechte Familiencharakter
liegt Suttner und seinem Team dabei ganz besonders
am Herzen. Schon das Nachmittagsprogramm zieht die
Familien in Scharen an. Kasperltheater und Mitmachaktionen
für die Kleinsten, eine Lieder-Wanderung mit 4000
fröhlich durch den Wald ziehenden Menschen. Artisten,
Gaukler und andere Unterhaltungskünstler rund um
die Zelte - allein 20 000 Besucher wurden hier gezählt. Und
daneben die echte Hochkultur. Mit Konzerten, Ballett
und Lesungen. Ben Becker polarisierte mit seinem
provokanten Kinski-Programm die Zuhörer und gab
anschließend eine Stunde lang geduldig Autogramme.
Das Tanztheater aus Kiel präsentierte sich mit der
bislang aufwändigsten Bühnenshow in der KulturPur-Geschichte.
Bob Geldof und Christina Stürmer setzten ihre erwarteten
Starakzente, und eine Percussion-Show aus München
zeigte unbedingtes Weltniveau vor 1300 frenetisch
jubelnden Jugendlichen. Enttäuschendes aber gab
es auch am Rande: Für die mit Spannung erwartete
Veranstaltung "6-Zylinder & 101 Tenöre"
konnten die Chöre des Siegerlandes nicht mehr als
acht Sänger für die Bühne mobilisieren; eine leider
nicht genutzte Chance der interessanten Eigendarstellung. Natürlich
laufen schon die Vorbereitungen für KulturPur im
nächsten Jahr. Zum 50-jährigen Jubiläum der Philharmonie
Südwestfalen will Wolfgang Suttner das Orchester
besonders herausheben. Es wird unter dem Titel "Mist-Stücke"
eine Eigenproduktion als Uraufführung geben. Wolfgang
Suttner: "Die Philharmoniker werden dann eine
Hitparade der musikalischen Grausamkeiten spielen,
all das, was ihnen als Profis ein Gräuel ist und
die Leute doch immer so gern hören." (05.06.2006
Von Andreas Thiemann)
|
|