KulturPur 2000 - Der Rückblick:

 

Eine Vision ist Realität:

55.000 Besucher beim KulturPur-Jubiläum
Geburtstagswetter und 80 umjubelte Shows


Siegen-Wittgenstein. Auch der größte Kulturenthusiast hätte diese Zahl nicht geträumt, als vor zehn Jahren der Festivalsprößling KulturPur sein Zelt zum ersten Mal im naturbelassenen Rothaargebirge bei Hilchenbach-Lützel aufschlug. Das 'Sportfest der Sinne', atmosphärischer Rahmen für großes Theater, Musik und Comedyshows, etablierte sich mit 14.000 Besuchern aus dem Stand und ist heute, nach zehn Jahren, viermal so groß: In diesem Jahr boten 350 Akteure aus neun Nationen mehr als 80 kleine und große Kultur-TopActs vom internationalen Format, wie die atemberaubende Show der 'Kook Soo Ho's Didim Dance Company' am Pfingstmontag, die standing ovations erhielt.
Die Zeltstadt bei KulturPur
Festivalleiter Wolfgang Suttner kann bei 55.000 Besuchern mehr als zufrieden auf die Spitzen der weißen Zelte blicken. Die schon legendäre KulturPur-Mischung stimmte genau, und auch das Wetter - ein wichtiger Gestaltungsfaktor des Kultur-Erlebens - war ein Querschnitt der letzten zehn Jahre: Sonne, Hitze, Regenschauer, Wölkchen und blauer Himmel, kalte und warme Nächte. „Nie hatten wir ein runderes und entspannteres Programm als in diesem Jahr,“ so Mitveranstalter Michael Townsend von der Stadt Kreuztal. Alle klassischen KulturPur-Farben waren vertreten: Internationales Tanztheater, eine eigene Kabarettproduktion und LateNightShows, wie die des legendären 'King', die das Zelttheater sprengten. Beim Weltklasse-Konzert mit LatinPop-Pionier 'José Feliciano' klang das Zelt so gut wie nie, die Techniker um Jens von Heyden hatten die 'Katherale der kulturellen Poesie' (so ein Festivalbesucher) hundertprozentig im Griff.

Das 'sinnliche' Zelt, in seiner Größe und Stimmung eine Ausnahme im Festivalbetrieb, gibt eine gute Stimmung vor, die positiven Schwingungen der Besucher werden verstärkt und übertragen sich auf die Besucher. KulturPur kann sich, was die Qualität und Menge seines Publikums, sowie die Programmqualität betrifft, an internationalen Standards messen. Allein am Festival-Freitag sahen die Zelte bei den 'schrägen Vögeln', der 'Spencer Davis Group' und der nachfolgenden Fête mehr als 4000 Besucher. Die niederländische Introdans-Company spielte noch nie vor so großem Auditorium und auch die Nachmittagsshows hatten in diesem Jahr ihren eigenen TopAct mit Kinderliederstar 'Detlev Jöcker', der 1.500 Kids in die weißen Zelte lockte. Lediglich die neue Programmfarbe der Crossover-Night blieb mit 1.600 Besuchern etwas hinter den Erwartungen zurück.

Georg Klein vom Kultur!Büro. des Kreises Siegen-Wittgenstein, bei KulturPur der Organisationschef, hatte auch in diesem Jahr wieder diffizile Details wie Ablauf, Catering und Fahrdienstpläne zu koordinieren. Trotz aller Gelassenheit wurde auch ihm mulmig, als 'The King' fünf Minuten vor Showbeginn auf seinem Weg von Las Vegas über London und Paderborn irgendwo im Hochsauerland verschollen war. Erprobte Organisationsstrukturen, erfahrene Helfer und die, in diesem Jahr mit viel Publikumslob bedachte Festivalgastronomie vom Kutscherhaus Kreuztal ließen die kulturellen Pfingsttage für viele zum großen Vergnügen werden. Überhaupt ist die positive Stimmung zwischen Künstlern und Publikum ein Phänomen bei KulturPur. So wurde z. B. die Faustinszenierung auf der Ginsburg unter der Regie von Mitveranstalter Hartmut Kriems auch im strömenden Regen weitergespielt, was das Publikum mit besonderem Applaus quittierte. KulturPur, das Erfolgsprojekt in Hilchenbach-Lützel, geht in sein zweites Jahrzehnt und der Kreis Siegen-Wittgenstein, als Träger und Organisator des Projektes, wird sicherlich nicht umhin können diese Festivaltradition weiter zu gestalten und zu einem Ereignis mit weiter steigender überregionaler Bedeutung auszubauen. Festivalleiter Wolfgang Suttner stellt dazu klar, das es aber nicht darum gehen wird, das Festival durch noch größere Zelte oder angegliederte OpenAir-Acts auszudehnen. Die Frequenz von guten Wochenend-Tagen mit mehr als 15.000 Besuchern ist das Maximum was der Giller aushält und was organisierbar ist. „Das Festival“, so Suttner, „hat ein gutes inneres Gleichgewicht und eine erstklassige Refinanzierungsrate erreicht. Der Versuch 'Mega-Publikumszahlen' zu erreichen, würde die gesunden Strukturen des Festivals ins Wanken bringen“.
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