KulturPur 2003

Internationales Musik- und Theaterfestival
auf dem Giller bei Hilchenbach-Lützel
Resumee
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Publikum aus ganz Europa sah ausverkaufte TopActs bei KulturPur 2003
Leichte Rückgänge am Nachmittag  und Standing Ovations für „The Wall“
Hilchenbach-Grund. KulturPur, das internationale Musik- und Theaterfestival auf den grünen Höhen des Gillers ist, was seine Künstler betrifft, seit 13 Jahren international. Inzwischen kommt auch das Publikum aus ganz Europa in das Siegerland: Die Verfeinerung der Marketinginstrumente und die Buchbarkeit über Internet brachten dem Festival in diesem Jahr Besucher aus Italien, Ungarn, Holland, Schweden und der Schweiz. Kaum eine große deutsche Stadt, die nicht in den Buchungslisten auftaucht. Für Festivalleiter Wolfgang Suttner ist klar, „die Konsequenz, ein stimmungsvolles Kulturevent mit regionaler Bodenhaftung aufzubauen und qualitätvoll weiter zu entwickeln, hat sich ausgezahlt.“ Sechs TopActs (inklusive Kinderprogramm `Superkids`) waren absolut ausverkauft und entfalteten im ganz besonderen Raum des Zelttheaters den außergewöhnlichen KulturPur-Zauber.  

Exklusivität war dabei selbstverständlich: Hubert von Goisern spielt bei KulturPur sein erstes deutsches Konzert für 2003, Esther Ofarim tritt mit ihrem Konzertabend nur an ausgewählten Plätzen auf und für die Mario Schröder Tanzkompanie aus Kiel war es die erste große Festivalproduktion. Das Tanztheater auf der Basis des Pink Floyd Opus wurde vom Publikum frenetisch gefeiert und war zugleich die Nagelprobe für Technik, Bühnenbau und Organisation. Die Bühne im Zelt auf der grünen Wiese wurde mit viel Aufwand auf Staatstheaterniveau hochgerüstet, ein Einsatz der Organisationsleiter Georg Klein und Technikdirektor Jens von Heyden mehrere schlaflose Nächte bereitete. „The Wall“ zeigte ausgefallene Lichtregie, faszinierende Raumwirkungen und die Choreographie eines der großen Talente des internationalen Tanztheaters, Mario Schröder. Publikum und Veranstalter sind sich einig, dass der Sonntagabend eins der weit herausragenden Ereignisse der Festivalgeschichte gesehen hat. „Wir haben“, so Mitveranstalter Hartmut Kriems, „damit beweisen können, dass KulturPur trotz eines gigantischen Ansturms auf populäre Musik-Acts auch in der Lage bleiben wird internationales Theater zu zeigen.“

Trotz einer nochmaligen Steigerung des Abendkartenverkaufs um 15% und mehr als 20% Besucher von außerhalb des Kreisgebietes musste KulturPur leichte Rückgänge am Nachmittag hinnehmen. Circa 48.000 Besucher, etwa 2000 weniger als im vergangenen Jahr, kamen insgesamt auf den Giller. Dies lang vor allem an der landesweit verbreiteten Unwetterwarnung für den Sonntag, den normalerweise besucherstärksten Tag. „Zum Anderen ist es vielleicht auch notwendig“, so Mitveranstalter Michael Townsend, „die Gesamtstruktur der Familientage neu zu überdenken.“ KulturPur hat sich zu einem großen Festival mit internationaler Qualität entwickelt, das Programm am Nachmittag bedarf einer Innovation. „Freilich ein Spagat“, so weiss Festivalleiter Wolfgang Suttner, “denn umsonst und draussen schafft zwar die breite Akzeptanz für Kultur, ist aber schwer refinanzierbar.“ Doch angesichts der großen Verkaufserfolge wird sich hier sicherlich ein Weg finden lassen, das Kulturereignis KulturPur weiter zu verfeinern und – wie es Tradition ist -  neue Trends zu setzen.