Yellow celt 1994,
Öl auf Leinwand © Paul McCartney |
In verschiedenen Facetten seiner Tätigkeit
als Künstler und Musiker hat sich McCartney mit den keltischen
Vorfahren auseinandergesetzt. Das sinfonische Werk "Standing
Stone" zum Beispiel beschäftigt sich mit keltischen Mythen.
Ein Beispiel aus der malerischen Serie "Celtics" ist
"Yellow celt": Das Bildzentrum wird ganz von einer übergroßen,
statuettenhaften Figur eingenommen, die
expressionistisch-wirkende Formsprache der überlangen Gliedmaße
ist übertragen von einem keltischen Fundstück wie auch die
Physiognomie und der "Hut". Unverkennbar trägt die
zentrale Figur die von McCartney mehrmals umgesetzten keltischen
Züge: das maskenartige Gesicht mit nur angedeutetem Mund,
Augenschlitzen und einer kantigen Nase. Frühzeitlich wirken auch
der Dolch im Hosenbund und die freizügig zur Schau gestellte
Erektion, Symbole für Kraft und Fruchtbarkeit. Flankiert wird
diese Gestalt zur Rechten vom antiken Symbol der Weisheit, einer
auf einer Weltkugel sitzenden goldenen Eule. Sie schlägt ihre Flügel,
als wolle sie ein Stück ihrer Weisheit vermitteln. Zur linken
tauchen schemenhaft Gesichtszüge auf, die ebenfalls mit der
mittleren Figur zu kommunizieren scheinen. Vielleicht ein
keltischer Barbar, der in einem Kontrast zum Symbol der antiken
Weisheit steht. Das Bild trägt starke Züge des malerischen
Prozesses: durch die Aufkratzungen, die wie graphische Linien
wirken und die Dynamik verstärken, und durch Fingerabdrücke
McCartneys in der linken unteren Bildecke. Auch hier ist die
keltische Thematik in eine imaginäre Landschaft eingebettet.
PAUL McCARTNEY paintings
, Kunstforum Lÿz, Siegen, 1. Mai bis 25. Juli 1999
Konzeption & Organisation der Ausstellung: Kultur!Büro.
Kreis Siegen-Wittgenstein
Paintings © Paul McCartney. Photographs of the artist © Estate
of Linda McCartney
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