Der Sonntag bei KulturPur 2010

ab 14 Uhr  | Open Air
Puppets etc: „François Blanc“
François Blanc ist ein etwas schusseliger, ganz in Weiß gekleideter Straßenmaler aus Paris, der irgendwo am „Boulevard de KulturPur“ seine Staffelei aufbaut und sich seine Modelle für das nächste Bild unter den vorbeigehenden Passanten aussucht. Dabei dauert es nur einen kleinen Moment, und schon hat man völlig vergessen, dass man hier nicht einem Mensch aus Fleisch und Blut, sondern „nur“ der Handpuppe des niederländischen Puppenspielers Steven L. Groenen zusieht, wie sie die Zuschauer in ein Zwiegespräch verwickelt. Und obwohl man merkt, dass man von diesem seltsamen französischen Dialekt nicht eine einzige Silbe versteht, ist man doch selbst schon in eine angeregte Unterhaltung mit „le maître“ vertieft … (Eintritt frei)

ab 14 Uhr  | Open Air
Anita Bertolami: „Creeping Carnival“
Zwei Spülbürsten verlieben sich, ein Sieb wird zur wilden Spinne und ein Schneebesen zum eifersüchtigen Geliebten. Anita Bertolamis „Creeping Carnival“ verführt in eine humorvolle Miniaturwelt und erzählt kleine Geschichten des Alltags aus einer ungewöhnlichen Perspektive mit noch viel ungewöhnlicheren Darstellern. Ihr Figurentheater mit den inhaltlich locker verbundenen Geschichten wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, so z. B. beim Festival Artisti di Strada in Ascona. Pantomimisch choreografiert zu Musik, verzaubert es mit den kleinen, witzigen Episoden und der Liebe zu Details Erwachsene und Kinder zugleich. (Eintritt frei)

ab 14 Uhr  | Open Air
The Four Shops: „Voll Funk“
Kleine Bühnen gibt es bei diesem KulturPur gleich mehrere – die mobilste unter ihnen ist aber ganz bestimmt der mit kompletter Technik ausgestattete und vom Schlagzeuger okkupierte Einkaufswagen von „The Four Shops“. Die vier vom Funk besessenen Musiker lassen den grellbunten Charme der 70er Jahre mit schrillen Tönen wiederauferstehen, im Retro-Look mit Afro-Frisur und riesigen Sonnenbrillen groovt die Band zu Songs von James Brown, Stevie Wonder oder den Temptations mitsamt ihrem Publikum quer über den Platz. Und für ein paar Cent extra bekommt man sogar sein ganz persönliches Wunschkonzert … (Eintritt frei)

ab 14 Uhr  | Open Air
Figurentheater Jaboni: Ei-Land
Huhn Henriette fährt ihre Eier im strohgepolsterten Kinderwagen spazieren. Mit kaum zu überhörendem Konversationsgegacker fordert sie das Publikum auf, die Eier näher zu betrachten, und siehe da: Das Huhn rumpelt mit Straußeneiern durch die Gegend. Öffnet sich obendrein noch das Fenster im Ei, offenbart sich ein kleines Universum: ein ganzes Theater im Straußenei! Über Kopfhörer verfolgt der Zuschauer auch akustisch das Stück, das sich nun vor seinen Augen abspielt. Natürlich haben die 2- bis 5-minütigen (Hühneralltags-)Geschichten auch immer etwas mit einem Ei zu tun. Und Henriette garantiert 100 %ige Exklusivität – es wird ja immer nur für einen einzelnen Zuschauer gespielt! (Eintritt frei)

ab 14 Uhr  | Open Air
Théâtre de la Toupine
Bestiaire Alpin – Alpentierkarussell
Ein Wolf, ein Murmeltier, ein Steinbock, ein Fuchs, ein Königsadler, ein Elefant und ein Yeti: alles ganz typische Alpentiere, die dieses Karussell bevölkern. Dazu ein Spielmann, der die Kinder, die mitreisen wollen, mit seiner Musik in diese ganz aus Treibholz gemachte Fabelwelt begleitet. Doch was wäre ein Karussell, das sich nicht dreht? Damit die Kinder ihren Spaß haben und der Spielmann auch auf seinen Instrumenten spielt, müssen die Eltern auf einer Wippe für den nötigen Schwung sorgen. Das Bestiaire Alpin ist ein zauberhaftes Erlebnis fernab grellbunter Kirmesbespaßung für Kinder zwischen 6 Monaten und 6 Jahren; mit umweltfreundlichem Elternantrieb und kinderfreundlicher Live-Musik! (Eintritt frei)

ab 14 Uhr  | Open Air
Eberhard Stroot: „Szenen der Bewegung“
Seine Skulpturen aus Edelstahl begrüßten im vergangenen Jahr die Besucher von KulturPur gleich am Eingang und wurden zu beliebten Motiven nicht nur unserer Festivalknipser, deren Fotos auf der KulturPur-Homepage veröffentlicht sind. Als früherer Zehnkämpfer und Olympiateilnehmer beschäftigte sich der Kreuztaler Künstler Eberhard Stroot in seiner Malerei, in seinen Zeichnungen und heute auch in seinen Stahlobjekten immer wieder mit dem Thema Bewegung. Auch in diesem Jahr werden wieder neue Objekte bei KulturPur die Zuschauer auf bewegte und bewegende Szenen einstimmen. (Eintritt frei)

ab 14 Uhr  | Open Air
Etienne Favres Garten der Klänge & Labyrinth
Geschäftiges Forschen, aufmerksames Lauschen, Spielen, Staunen und Lachen: Über 20 ungewöhnliche und ästhetische Gebilde wecken auch in diesem Jahr die Neugier der kleinen und großen KulturPur-Gäste. Ob tönende Wind- und Wasserräder, Klanglabyrinth, musikalische Treppe, Riesenholzharfe, Stiefelflöte oder Besenrad: Spieltrieb und wissenschaftliches Interesse werden bei den klingenden Gebilden des französischen Musikinstrumente-Bastlers Etienne Favre auf jeden Fall geweckt! Die mechanischen Wunderwerke sind alle zum Anfassen und Ausprobieren konstruiert – vielleicht macht es aber auch eunfach nur Spaß, den „Musikern“ zuzusehen! (Eintritt frei)

ab 14 Uhr  | Open Air
Jugendkunstschule Open Air
Die Bildhauer Michael Rückwardt und Silke Krah werden diesmal mit einigen der jungen Künstler ein zehn Meter langes Kriechtier aus Fichtenholz bauen, dass vielleicht sogar auf 99 Beinen durchs Gelände krabbelt. Bei dieser Arbeit können Jugendliche und Kinder den Umgang mit Hammer und Beitel, Säge und Feile ausprobieren. Andere dagegen entwerfen zusammen mit Johanna Otto, Andrea Freiberg, Dejan Spasovski und Arissa Gebhardt (Künstler und Kunstpädagogen) ganz eigene Vorstellungen wie z. B. eine Fliegenpilzfliege in den Farben Rot-Weiß, einen Käfer mit Elefantenstoßzähnen oder eine Rennspinne mit acht Turnschuhen. Die Entwürfe werden mit Pinsel und Farben oder in einer Drucktechnik auf Papier gebracht. Wer will, kann dann aus Draht Insekten, kleine dreidimensionale Objekte oder sogenannte Drahtzeichnungen biegen. Die Arbeiten der jungen Künstler können natürlich mit nach Hause genommen werden! Teilnahmegebühr 1,– EUR. Anmeldung vor Ort.

14.15 + 17.15 + 18.30 Uhr| Open Air
Stäx Rhythmclown
Dass ein Clown nicht unbedingt viel redet, das kennt man. Dass er mit viel Krach und Getöse über alles stolpert, was er (über)sieht, gehört auch oft dazu. Aber nur Stäx, der Rhythmclown, schafft es, dass sich aus fast lautlosem „Angetickse“ und unglaublich lautem „Rumgerummse“ virtuose Trommelsoli entwickeln, bis alles um ihn herum rockt und groovt. Aus seinem Kampf mit der Tücke der musikalischen Objekte entstehen nicht nur urkomische Szenen, sondern gemeinsam mit dem Publikum auch immer neue wahnwitzige Klangerlebnisse, die noch lange nachhallen. (Eintritt frei)

14.20 + 17 Uhr | Ginsburg
Die Schlossberg-Raubritter „Der Schatz des Hans Hübner“
An der Ginsburg hat sich ein Zeitloch aufgetan und recht seltsames Gesinde lagert seither rund um das historische Gemäuer. Die Schloßberg-Raubritter haben sich zur großen Schatzsuche im Gillerwald gesammelt und warten auf Unterstützung aus den Reihen des für sie arg seltsam gewandeten Jungvolkes vom großen Zelt-Spektakulum, von dem ihnen berichtet wurde, es hieße KulturPur. Wohl dem, der es wagt, sich ihrer Gemeinschaft anzuschließen, auf dass auch ihm die Schätze des listigen Raubritters Hans Hübner offenbart werden … Die Suche nach dem Schatz des Hans Hübner ist eine Mitmachaktion für Familien mit Kindern von 5 bis 12 Jahren. Dabei gibt es Überfälle, Kämpfe und eine Raubritterprüfung, die die historische Geschichte rund um den Schloßberg für eine Stunde lang wieder lebendig werden lassen. (Eintritt frei)

14.30 + 16 + 17.30 Uhr | Mittelzelt
Hieronymus „Ernste Comedy“
Vorsicht! Keiner soll hinterher behaupten, wir hätten ihn nicht gewarnt: Die kleinen Zaubershows von Hieronymus sind nichts für Menschen mit sonnigem Gemüt. Kein Glitzervorhang, keine leicht geschürzte Assistentin, kein halbstündiges Getue um einen einzigen Kaninchen-Trick. Hieronymus’ Magie ist kurz und schmerzhaft, ohne Wohlfühlgarantie, aber garantiert komisch! Dieser schlecht gelaunte, motzende Miesling und pöbelnde Polterer gewinnt mit jeder Unfreundlichkeit das amüsierte Publikum nach und nach für sich. Sicher, zaubern kann er, sogar richtig gut, nur nicht lieb. Wir haben Sie vor diesem Spaß gewarnt! (Eintritt frei)

15 Uhr | kleines Zelttheater
„Das blaue Märchen“ Schnurztheater
Eine Prinzessin mit einem „Blau-Tick“ ist ja ganz niedlich. Doch wenn sie groß und eine Königin ist, dann will sie natürlich auch ihren blauen Prinzen. Aber wer will schon eine Königin zur Frau, die sich immer ganz furchtbar aufregt, wenn nicht alles, aber auch wirklich alles BLAU ist? Sogar die Hühner müssen blau sein! Andererseits ist so ein halbes Königreich ja nicht zu verachten, und so macht sich der letzte verbliebene Kandidat auf, drei Aufgaben zu lösen, seine Blau-Tauglichkeit zu beweisen und die Gunst der Königin zu gewinnen. Doch das kann er nur mit Hilfe des blauen Volkes … Das blaue Märchen ist ein Riesenspaß für Kinder, die dabei kräftig mitmischen dürfen, ob als Schloss oder blaues Pferd auf der Bühne oder aber als blaues Volk im Zuschauerraum. Interaktion, Improvisation und ein pfiffiger Wortwitz sind die großen Stärken dieses Theaters für die ganze Familie. Denn der ironische Schlagabtausch zwischen Königin und Prinzbewerber bringt auch die Erwachsenen mehr als einmal zum Lachen!
(Eintritt: 3,– €, geeignet für jedes Alter, ca. 45 Minuten [VVK-Tickets])

15.15 + 16.15 Uhr | Open Air
Kriskats
In luftiger Höhe über den Köpfen der Zuschauer schwebt eine schöne Frau, flirtet mit dem Tuch und lächelt so entspannt, als sei es ganz bequem, im Tau verknotet vom Trapezgestell zu hängen. Was aussieht wie „Makramee mit Mensch“ entwickelt sich zu einem wirbelnden Tanz am Vertikaltuch. Einen Tanz, allerdings mit Reifen und profisportlich ambitioniert, vollführt auch die zweite Künstlerin des Berliner Artistik-Duos Kriskats. Was diese beiden Frauen an den Samstag- und Sonntagnachmittagen zeigen, ist atemberaubend schön und doch nur ein kleiner Vorgeschmack auf ihre 75-minütige Show „Kunstrasen“ am Montagnachmittag im kleinen Zelttheater. (Eintritt frei)

16.30 Uhr | Mittelzelt
Piece of Janis
„Oh Lord, won’t you buy me …“ … ’ne CD dieser Band? Das wird sich so mancher nach dem Auftritt dieser Janis-Joplin-Tribute-Formation wünschen. Im Mittelpunkt der fünf Musiker steht Frontfrau „Janis“, alias Steffi Preußer, authentisch im Look und erst recht in der Stimme des Originals. Die 24-jährige Betzdorferin macht es einem ganz leicht – wer hier die Augen schließt, wird zurückversetzt in sein (oder Papas/Mamas) Jugendzimmer mit dem Dual-Mono-Plattenspieler und krächzendem Sound – wer sie wieder öffnet, landet mittendrin im 60er-Jahre-Lebensgefühl der Love&Peace-Generation. Janis Joplins größte Hits, wie „Piece Of My Heart“, „Me And Bobby McGee“ oder „Mercedes Benz” und Blues-Tracks wie „Ball And Chain“ und „One Good Man“ geleiten das Publikum „ganz easy“ dahin. Nur die erhoffte CD, die gibt es noch nicht. Noch nicht! (Eintritt frei)

[audio:https://www.kulturpur-festival.de/wp-content/uploads/2010/04/Janis_Move_Over.mp3|titles=Janis_Move_Over]

19.30 Uhr | kleines Zelttheater | TopAct am Abend
Power! Percussion: „Feel the rhythm“
Wenn Mülltonnen scheppern, Ölfässer rumpeln und Trittleitern klappern, haut Power!Percussion mal wieder auf den Putz und auf die Pauke. Neben allen möglichen Alltags-Utensilien gehören auch klassische Schlaginstrumente wie Marimbaphon und Orchesterpauke zum „Handwerkszeug“ ihrer lautstarken und spektakulären Inszenierung rhythmischer Energie. [mehr Infos]

21 Uhr | Ginsburg
RA-SI-LIT in der Ginsburg
Bekannte Radio-Siegen-Stimmen vertonen von Freitag bis Sonntag zu später Stunde gar passende Klassiker der Weltliteratur, drei Themen an drei Abenden, atmosphärisch abgestimmt auf den Schauplatz: Grusel, Mystik und Märchen von Poe, Tolkien und Grimm. Die Eintrittskarten für die Lesungen gibt es aufgrund des eingeschränkten Platzes in der Ginsburg nur im laufenden Radio-Siegen-Programm an Pfingsten zu gewinnen. Um den späten Heimweg durch den Gillerwald brauchen sich die Gewinner übrigens keine Sorgen machen – die Schloßberg-Ritter haben Geleitschutz mit Fackeln und Schwertern durch den finsteren Wald zurück zum Festivalgelände versprochen!

21.30 Uhr| Zelttheater | LateNightShow
Grobschnitt: „Live 1970 – 2010“
Die “Krautrock”-Legenden der 70er Jahre feiern ihr 40jähriges Bühnenjubiläum auf dem Giller bei KulturPur! Rockig, elektronisch, psychedelisch, politisch und – natürlich – mit deutschen Texten! Ein (mindestens!) 3stündiger bombastisch-opulenter Bühnen-Live-Act mit Lightshow und Pyrotechnik nach alter (Kraut-)Rocker Sitte! [mehr Infos]

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